Klare Ziele für Teilhabe am Arbeitsmarkt

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Zum Zielsteuerungsdialog trafen sich kürzlich Vertreter des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration und des Odenwaldkreises: (v.l.n.r.) Julia Grünewald (SGB II Controlling und Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt), Manuela Hemdan (Abteilungsleiterin Leistung KJC), Dr. Joachim Wentzel (Ministerium), Sandra Schnellbacher (Hauptabteilungsleiterin II – Arbeit und soziale Sicherung), Nima Foroozesh (Ministerium) und Michael Vetter (Kreisbeigeordneter für Arbeit und Soziale Sicherung)

Odenwaldkreis schließt erneut Vereinbarung mit Sozialministerium und bilanziert 2021 

Der Odenwaldkreis hat mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) erneut Ziele vereinbart, die bei der Arbeitsmarktintegration von SGB II-Leistungsbeziehenden bis Ende 2022 erreicht werden sollen. Die Vereinbarung wurde kürzlich von Landrat Frank Matiaske und dem Ersten Kreisbeigeordneten Oliver Grobeis unterzeichnet. Sie ist Grundlage für die internen Zielsteuerungsprozesse des Kommunalen Job-Centers (KJC) bis zum Jahresende.

Der Fokus der Vereinbarung liegt darauf, erwerbsfähige Leistungsberechtigte möglichst dauerhaft in eine existenzsichernde Erwerbstätigkeit einzugliedern, die Hilfebedürftigkeit zu verringern und langfristigem Leistungsbezug entgegenzuwirken. Wie in den Vorjahren, hat man sich dabei auch für 2022 auf konkrete Zahlen zur Zielerreichung verständigt, die auch regelmäßig mit den Mitarbeitenden des Kommunalen Job-Centers besprochen werden. Neu in der aktuellen Vereinbarung ist die Aufnahme geschlechterspezifischer Ziele für alle Bereiche. Was ab 2023 für alle Jobcenter verpflichtend wird, hat sich das Kommunale Job-Center Odenwaldkreis bereits für das laufende Jahr auf freiwilliger Basis vorgenommen. Damit soll die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt schon jetzt noch stärker ins Zentrum gerückt und durch entsprechende Kennzahlen belegt werden.

Im Detail strebt das Kommunale Job-Center für das laufende Jahr mindestens 770 Integrationen in sozialversicherte Beschäftigung, voll qualifizierende Berufsausbildung oder selbständige Erwerbstätigkeit an. Die Anzahl der Frauen soll dabei mindestens 308 betragen, die der Männer 462. Der durchschnittliche Bestand von Langzeitleistungsbeziehenden des KJC sollte nicht über 2.020 steigen. Der Anteil von Frauen im Langzeitleistungsbezug sollte dabei maximal 1.100 und von Männern 920 betragen. Zudem wird die Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt im Jahresverlauf 2022 genau beobachtet.

Darüber hinaus hat man sich auch auf optionale landesspezifische Ziele verständigt. Das Monitoring der „Kontinuierlichen Beschäftigung nach Integration“ bekommt dabei im Kommunalen Job-Center einen noch größeren Stellenwert. Hier ist das Ziel erreicht, wenn die Quote dieser Integrationen um 1,8 Prozent auf 58 Prozent ansteigt. Weiterhin wird der Integration erwerbsfähiger Leistungsberechtigter unter 25 Jahre in eine voll qualifizierende berufliche Ausbildung besondere Beachtung geschenkt und ein Zielwert von mindestens 70 Integrationen angestrebt.

Im Hinblick auf die nachhaltige Förderung der Integration von Menschen mit Behinderungen sollen die Bemühungen und die Zusammenarbeit mit Rehabilitationsträgern verstärkt sowie regional zur Verfügung stehende Möglichkeiten und Angebote zielführend genutzt werden.

Über die vereinbarten Ziele tauscht sich das Kommunale Job-Center regelmäßig mit Vertretern des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration aus. Zur Besprechung der Vorjahresergebnisse fand kürzlich in Erbach ein Treffen statt.

Trotz Corona-Pandemie und der Einführung der E-Akte im Kommunalen Job-Center, welche neben der Zielerreichung des Jahres 2021 weitere große Herausforderungen waren, konnte die Zielvereinbarung für das Jahr 2021 fast vollständig vom Odenwaldkreis erfüllt werden. So lag die Summe der Integrationen im Jahr 2021 mit 718 sogar über dem vereinbarten Zielwert von 690. Bei den Langzeitleistungsbeziehenden lag man mit 2.035 im Jahresdurchschnitt nur knapp über dem angestrebten Durchschnittswert von 2.030 Personen. Um diese Ergebnisse weiter zu verbessern, sollen zukünftig unter anderem die bestehenden Maßnahmenangebote weiter ausgebaut und zielgerichtet optimiert werden. Auch das Angebot von sozialraumorientierter Beratung in den zwölf Städten und Gemeinden des Odenwaldkreises ist in der Überlegung. Wesentliche Erfolgsfaktoren für die angestrebte Zielerreichung sind nach Einschätzung des Kommunalen Job-Centers die persönlichen Kontakte zu den Kunden und Beratungsqualität der Mitarbeitenden.

Die ambitionierten Ziele, die sich das Kommunale Job-Center für 2022 gesteckt hat, wurden im Zielsteuerungsdialog von den Vertretern des HMSI, Dr. Joachim Wentzel und Nima Foroozesh, lobend hervorgehoben. Diese gilt es nun bis Ende des Jahres zu erreichen. Hierfür konzentriert man sich im KJC weiter vor allem auf zielorientierte persönliche Beratung, spezielle Maßnahmenangebote für die Kundinnen und Kunden sowie Qualifizierungsangebote für eine nachhaltige Arbeitsmarktintegration.

Zum Zielsteuerungsdialog trafen sich kürzlich Vertreter des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration und des Odenwaldkreises: (v.l.n.r.) Julia Grünewald (SGB II Controlling und Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt), Manuela Hemdan (Abteilungsleiterin Leistung KJC), Dr. Joachim Wentzel (Ministerium), Sandra Schnellbacher (Hauptabteilungsleiterin II – Arbeit und soziale Sicherung), Nima Foroozesh (Ministerium) und Michael Vetter (Kreisbeigeordneter für Arbeit und Soziale Sicherung)