Buchmessecon 2022

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Wie jedes Jahr vor der Corona-Pandemie, trafen sich bereits am Freitag, den 21. Oktober ab 20.00 Uhr Fans zum Einstimmungstreffen für den Bucon zusammen.

Am folgenden Tag sollte ab 10.00 Uhr der Einlass stattfinden.

Zum wiederholten Mal trafen sich Fans von Science Fiction, Horror & Fantasy auf dem Buchmesse Convent, Deutschlands führender Independent-Convention für phantastische Literatur. Dieses von der Frankfurter Buchmesse unabhängige Festival des phantastischen Genres fand am 22. Oktober und damit wie gewohnt parallel zur Frankfurter Buchmesse statt. Natürlich fanden sich wieder viele bekannte Autoren der Szene ein. Allerdings fehlten die großen Namen. Seit der Deutsche Phantastik Preis nicht mehr auf dem Buchmessecon vergeben wird, machen sich die Autoren, bis auf wenige Ausnahmen, rar. Auf sechs mehrstündigen Programmschienen mit Lesungen, Präsentationen und Diskussionsrunden bieten die Veranstalter für jeden etwas. Autogramm- und Signierwünsche werden gerne (und vor allem kostenlos) erfüllt. Dies erscheint mir wichtig zu erwähnen, denn auf den Star Wars, Star Trek-Cons und ähnlichen zahlt man einen heftig-hohen Eintrittspreis und muss für jedes Autogramm tief in die Tasche greifen.

Auf dem Buchmessecon, der Erste wieder seit Jahren wegen der Corona, wurde den demonstriert, das phantastische Literatur, welchen der Genre zugeordnet, nicht zwangsläufig trivial sein muss. Das zeigt sich besonders bei den großen Verlagen. Die bekannten Namen George Orwell, H.G. Wells und Jules Verne werden dort hofiert, während die kleineren Verlage sich mit unbekannten Autoren schmücken, die hoffen, dass sie bekannt werden. Sie versuchen mit neuen Ideen neue Grenzen der Phantastik zu durchbrechen. Denn die heutzutage immer wieder aufgelegten Klassiker der Phantastik boten in ihren Werken Visionen und Voraussagungen, die heute zur alltäglichen Realität gehören. Etwa so wie in dem Buch “Die Welt in 100 Jahren”. Arthur Bremer sammelte 1909 Autoren, die einen Blick in die Zukunft warfen.

Aber neben den Visionen einer technisch weiter entwickelten Zukunft, kamen sozialkritische Werke, wie “1984”, “Schöne neue Welt” zu entsprechender Bekanntheit. Heute sind es Serienromane zu den Serien “Star Wars”, “Star Gate” und “Star Trek”, die zu den beliebtesten Werken der amerikanischen Phantastik gehören. In Deutschland ist es schwer für deutsche Autoren. Wer es erst einmal geschafft hat, wird von allen Verlagen hofiert. Der Buchmessecon ist jedenfalls für Autoren, Verlage und insbesondere die Besucher ein Treffpunkt. Die Verlage stellen die Bücher der Autoren vor, die Autoren führen die Lesungen durch und die Besucher freunden sich mit deren Phantastik an. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Besucher des Cons mit signierten Büchern nach Hause gingen. Dabei stellte sich sehr oft heraus, dass die Fans der Phantastik nicht nur sture Konsumenten sind. Sie setzten sich durchaus auch kritisch mit der Phantastik und den Autoren auseinander.

Der Buchmessecon zeigt eine sehr abwechslungsreiche Szene der Phantastik. Nirgendwo in Deutschland ist die literarische Phantastik so lebendig. Die Traditionsveranstaltung, die, endlich, wenn man so sagen darf, wieder stattfand, versammelte um die 450 Besucher, sowie Aussteller, so dass letzlich 650 Phantastikfans anwesend waren. Mehr waren nach der Corona-Pandemie nicht erlaubt. Kostümierte Besuchermassen, wie etwa bei “Science meets Fiction” wird man auf dieser literarisch orientierten Veranstaltung vergeblich suchen. Willkommen wären sie.

Die Veranstalter zeigen mit ihrer Convention, dass trotz “Star Wars”, “Star Gate” und “Star Trek” das phantastische Buch nicht tot ist. Durch den Einsatz moderner Technik, sowie der Möglichkeiten des Internets erlebt das phantastische Buch eine neue Renaissance. In Deutschland bildet die Science Fiction und die Fantasy ein eigenständiges, vom angloamerikanischen Raum unabhängiges Profil.

Der Buchmessecon präsentiert die gesamte Bandbreite der phantastischen Literatur. Der Heftroman findet sich hier eher selten. Stattdessen finden sich Taschenbücher jeden Formats und ebenso gebundene Bücher.

Werke wie “Der Herr der Ringe” gehören heute zur Weltliteratur. Als die Trilogie 1978 veröffentlicht wurde, wurde nicht erwartet, dass das Werk so bekannt werden würde. Viele Autoren hoffen, dass ihr Werk ebenso bekannt wird.