Personalentwicklung wird im Kommunalen Job-Center in Erbach großgeschrieben

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Top-Verwaltung benötigt Top-Personal

Eine leistungsstarke Verwaltung bildet das Fundament für ein funktionierendes Staats- und Sozialwesen – das zeigt sich nicht zuletzt in Pandemien, Krisen und Kriegszeiten. Stabile Rahmenbedingungen für Wirtschaft und Gesellschaft, Sicherheit und Daseinsfürsorge für die Bürgerinnen und Bürger hängen davon unmittelbar ab. Das gilt insbesondere für die Kommunalen Jobcenter in Hessen, die Garant für den sozialen Frieden sind.

Personalgewinnung wird so zum erfolgskritischen Faktor in der Sozial- und Arbeitsverwaltung. Weitreichende Digitalisierung, sich stetig wandelnde Herausforderungen und ein zunehmender Fachkräftemangel bereiten vielen Kommunalen Jobcentern zunehmend Schwierigkeiten. Es wird immer anspruchsvoller, vakante Positionen mit geeigneten Bewerbenden zu besetzen. Der hohe Altersdurchschnitt in vielen Verwaltungseinheiten und der Wettbewerb mit der freien Wirtschaft verschärfen dieses Problem. Grund genug, für die hessischen Kommunalen Jobcenter dieser existenziellen Frage eine hohe strategische Bedeutung beizumessen. Dabei darf nicht aus dem Blick geraten, bestehendes, häufig langjähriges Personal zu binden, dieses zu fördern und weiterhin für seine Aufgaben zu begeistern.

Sinnstiftende Tätigkeit mit attraktiven Benefits
Öffentliche Arbeitgeber bieten ein sehr sicheres, tariflich geregeltes Arbeitsumfeld. Darüber hinaus profitieren Beschäftigte von professioneller Personalentwicklung, flexiblen Arbeitszeitmodellen, moderner Ausstattung und Arbeitsmitteln, hervorragender Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Betrieblichem Gesundheitsmanagement sowie zusätzlicher Altersvorsorge. Nicht zuletzt punkten gerade die Kommunalen Jobcenter mit der hohen gesellschaftlichen Relevanz ihres Handelns.

Engagierte und empathische Experten sind in den Kommunalen Jobcentern Hessens hochwillkommen. Das gilt gleichermaßen für Studierende, Quereinsteigende in der Frühphase ihrer Laufbahn oder erfahrene Kräfte mit großer Berufs- und Lebenserfahrung. Um die jeweiligen Zielgruppen zu erreichen, beschreiten die Personalverantwortlichen viele Wege: Lokale Kampagnen, Ansprache in sozialen Medien und Karriere-Netzwerken, gezielte Empfehlungen über persönliche Kontakte sowie weiterhin bewährte Ansätze, wie klassische Anzeigenschaltungen. Vielen ist nicht bewusst, wie viele unterschiedliche Aufgabenbereiche, Ausbildungs- sowie Entwicklungsmöglichkeiten und Tätigkeitsfelder die Kommunalen Job-Center zu bieten haben.

Vielfältige Arbeitsbereiche
Das Kommunalen Job-Center (KJC) Odenwaldkreis in Erbach wurde im Frühjahr 2022 in zwei getrennte Abteilungen umstrukturiert. Im Leistungsbereich sind allein zwei Teams mit insgesamt 33 Mitarbeitenden für die SGB II-Leistungssachbearbeitung und Gewährung existenzsichernder Leistungen zuständig. Hinzu kommen der Außendienst des Leistungsbereichs und das Sondersachgebiet für die Selbständigen im SGB II-Leistungsbezug, die spezialisierte Aufgaben übernehmen.

Aktuell 38 Beschäftigte verteilen sich im Eingliederungsbereich des Kommunalen Job-Centers auf die Teams U25/Arbeitsmarktplanung (zuständig für die junge Kundschaft bis 24 Jahre), das Team Eingliederung (zuständig für Arbeitsuchende im Alter von 25 bis 49 Jahre) und auf das Team 50plus (zuständig für Kunden im reiferen Alter ab 50 Jahre bis zum Renteneintritt).

Neben den Vermittlungscoachs des Kommunalen Job-Centers, die vorrangig für die Beratung und Arbeitsmarktintegration ihrer Kunden zuständig sind, kümmern sich weitere Mitarbeitende um die reibungslosen Abläufe zur Betreuung und Unterstützung der Beziehenden von Bürgergeld „hinter den Kulissen“. Hier werden beispielsweise im Maßnahmenmanagement Angebote von zielgruppenspezifischen Eingliederungsmaßnahmen konzipiert und umgesetzt, die möglichst passgenau auf die Bedürfnisse der Kunden des KJC zugeschnitten sind. Das mobile Fallmanagement sucht Leistungsbeziehende zu Hause auf, die aus unterschiedlichen Gründen nicht zu Terminen bei ihren Vermittlungscoachs kommen können, und hilft vor Ort bei der Klärung von Problemlagen im Vermittlungsprozess. Über den Arbeitgeberservice des Kommunalen Job-Centers werden Kontakte zu regionalen Unternehmen intensiviert und den Betrieben möglichst passende arbeitsuchende Kunden des KJC für offene Stellen vorgeschlagen.

Im Stabsstellenbereich der Hauptabteilungsleitung für Arbeit und Soziale Sicherung sind weitere Querschnittsaufgaben zur gezielten Unterstützung des Kommunalen Job-Centers angesiedelt. Im SGB II Controlling geht es beispielsweise darum, erforderliche Daten zu erheben, zu analysieren, zur Steuerung interner und externer Prozesse heranzuziehen und für die Leitungskräfte aufzubereiten. Daneben sind noch die Innenrevision, zur internen Prüfung der Aufgabenwahrnehmung, und die Grundsatzsachbearbeitung SGB II zur Unterstützung und Förderung der Arbeitsqualität im KJC, aber auch zur Konzeption und Durchführung interner fachlicher Fortbildungen angesiedelt. Um Unterstützung in den Bereichen Organisations- und Qualitätsmanagement kümmert sich seit Februar 2022 eine neue Mitarbeiterin sehr engagiert und auch der Bereich der Öffentlichkeitsarbeit für Kommunales Job-Center und Sozialamt ist hier übergeordnet angesiedelt. Die Aufgaben, Perspektiven und Möglichkeiten im Kommunalen Job-Center sind sehr vielfältig und abwechslungsreich.

Zielgerichtete Weiterbildungsmöglichkeiten
Eine Vielfalt, die auch diverse Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung bietet. Regelmäßig finden interne und externe Schulungen für die Mitarbeitenden statt. Die angebotenen Themen ergeben sich zum einen aus Veränderungen von Rechtsgrundlagen, zum anderen kommen Schulungswünsche direkt aus der Belegschaft. Diese Proaktivität ist durchaus gewünscht und wird im Rahmen der Möglichkeiten von den Vorgesetzten unterstützt. Im Kommunalen Job-Center ist besonders die Stelle der Grundsatzsachbearbeitung SGB II eng in die Organisation und Durchführung von Schulungen zu verschiedensten Fachthemen eingebunden und geht dabei auf die Wünsche des Kollegiums ein. Dort wird im Rahmen des internen Wissensmanagements auch ein umfangreiches digitales Handbuch für die Mitarbeitenden bereitgestellt. Dieses enthält neben Informationen zu den jeweiligen gesetzlichen Regelungen auch Verfahrensabläufen zum Umgang mit besonderen Fallkonstellationen. Gesetzesänderungen, aktuelle Gerichtsurteile und sich daraus ergebende Anpassungen der Arbeitsabläufe werden sehr zeitnah eingearbeitet. Damit sind alle Mitarbeitenden immer aktuell für ihre vielfältigen Aufgaben informiert. Um zusätzliche, spezielle Schulungsangebote abzudecken, werden regelmäßig auch externe Anbieter herangezogen. Darunter fallen beispielsweise Deeskalationsschulungen und Fortbildungen zu Beratungsqualität und -kompetenz.

Um insbesondere die Fachkräftesicherung auf Leitungsebene zu gewährleisten, werden im Rahmen der Personalentwicklung im KJC auch gezielte Führungskräftefortbildungen gemeinsam geplant und angeboten. In jüngster Vergangenheit konnten auf diesem Weg sehr erfolgreich mehrere Abteilungs- und Teamleitungsstellen in der Hauptabteilung Arbeit und Soziale Sicherung aus den eigenen Reihen neu besetzt werden.

Ausbildung gegen Fachkräftemangel
Zudem haben Studium und Ausbildung schon seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert im Kommunalen Job-Center Odenwaldkreis, um dem Fachkräftemangel langfristig auch aus eigenem Nachwuchs begegnen zu können. Jedes Jahr werden hier drei Plätze für das Duale Bachelor of Arts (B.A.) Studium „Soziale Sicherung & Sozialverwaltungswirtschaft (BASS)“, in Zusammenarbeit mit der Hochschule Fulda, angeboten. Aktuell sind es 13 Studierende, die den praktischen Teil ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildung im Kommunalen Job-Center absolvieren – unter ihnen auch Mitarbeitende, die „BASS“ berufsbegleitend studieren. Für alle bieten sich nach erfolgreichem Studienabschluss zahlreiche berufliche Perspektiven im Job-Center.

Werbung in eigener Sache
Für eine Ausbildung und Beschäftigung in der Verwaltung, im Besonderen für das „BASS-Studium“, wird dabei auf verschiedenen Wegen geworben. Teilnahmen an regionalen Studien- und Ausbildungsmessen, wie beispielsweise dem „Odenwälder Studien- und Berufsinformationstag“ (OSBIT), oder die Kommunikation von Studien- und Stellenangeboten über verschiedenen Medienplattformen, sind fester Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit zur Fachkräftesicherung. Aktuell finden sich auf der Webseite des Odenwaldkreises unter www.odenwaldkreis.de/de/aktuelles/karriere-beim-odenwaldkreis/ verschiedene offene Stellen- und Ausbildungsangebote. Gesucht werden unter anderem Mitarbeitende für den Service-Schalter des Kommunalen Service-Centers, ein Vermittlungscoach im Team 50plus und eine Teamleitung für den Eingliederungsbereich im Kommunalen Job-Center.

Die Mitarbeitenden im kommunalen Dienst arbeiten dort, wo sie zuhause sind. Ihr Arbeitsplatz ist abwechslungsreich und sicher. Arbeiten bei den Kommunalen Jobcentern bedeutet gemeinsam das Credo zu leben: #Stark.Sozial.VorOrt.