Menschen und ihre Siedlungen

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700 Jahre im Gumpener Tal

Ein großes Fest steht kommendes Jahr 2021 im Gumpener Tal an.
700 Jahre ist es dann her, dass “Gumpener Tal” erstmals schriftlich erwähnt wurde.
Für die Gumpener und alle geschichtlich Interessierten wird das mit zahlreichen Bildern − vieles davon seltenes Bildmaterial − illustrierte Buch eine ganze Reihe neuer Erkenntnisse bringen, taucht es doch tief in die Historie des Dorfes ein. Dieses Buch umspannt das dörfliche Leben von der Ersterwähnung 1321 bis zur Gegenwart, wobei die landwirtschaftlichen und handwerklichen Struckturen unter Berücksichtigung territorialer Verhältnisse den Mittelpunkt bilden. Für die Alteingesessenen ist es die Chronik zu ihren Wurzeln und für die Neubürger Gelegenheit, ihren Wohnort zu verstehen.

700 Jahre Dorfgeschichte in einem Buch mit 480 Seiten, insgesamt 25 Autorinnen und Autoren haben sich den verschiedenen Themen gewidmet.
Am Sonntag dem 25. Oktober 2020 wurde das Buch der Öffentlichkeit in der Dreschhale Gumpen vorgestellt. Schutz und Hygienekonzepts der Veranstaltung wurden eingehalten.

Programmfolge
-Eröffnung und Begrüßung durch die Ortsvorsteher
-Grußwort des Bürgermeisters
-Geschichte der Ersterwähnung
-Lesung

Geschichte der Ersterwähnun
Dem Erbacher Schenken Johannes I. wurde ein Sohn geboren, den er Eberhard nannte. Dieser war der Sechste in der Erbacher Stammtafen und später mit Uta von Rodenstein verheiratet. Da sein Vater Johanes früh starb, stand der unmündige Eberhard VI. unter der Vormundschaft seines Onkels Eberhard IV. Der Neffe war jedoch mit der Vormundschaft seines Onkels sehr Unzufrieden und beide lagen öfter im Streit miteinander. Zahlreiche Versöhnungen, so genannte Sünen, zwischen den beiden waren die Folge. Solchen Unfrieden gab es auch noch, als Eberhard VI. volljährig geworden war. Als die beiden Entzweiten wieder einmal ihren Zwist beilegten, hatten sie sich des Fuldaer Abtes Heinrich als Vermittler bedient.

Heinrich ließ die Süne urkundliche festhalten (im Original “Brief” genannt) und sie wurde am Laurentiustag des Jahres 1321 gesiegelt, also am Montag, den 10. August. Später wurde die Urkunde in zwei Versionen abgeschrieben. In der einen geht es um das Schloss Reichenberg so wie weitere Güter und in der anderen um das Schloss zu Erbach mit weiteren Gütern. In beiden wird – unter den weiteren Gütern – auch Gumpen erstmals erwähnt.

In der von Daniel Schneider kopierten Urkunde heißt es:

[…] und mit.namen uf die zwee Dorf Rorbach und den cenhenden der darzu gehört ein firteil zu Moßauwe und uf den cenhenden zu Niedergumpen die Schencken Gebharts waren, wir han auch me gereth von Cente halbe zu Rycholßheim, um den Hof zu voronhone und die Luite die darin gehörn von obern osterna um daß Dorf Celle, […]

Gustav Simon hat dieselbe Stelle wie folgt abgeschrieben:

[…] und mit namen uf die zwei dorf Rorbach und den Cenhenden, der darzu gehört, ein fiertel zu Osternuwe und uf den Cenhenden zume Gumpen, die Schenken Gerharts waren. Wir han auch me gereth um die Cente halbe zu Rycholsheim, um dsn hof zu Vronhoue und die lute, die darin gehören,um Obern Osterna, um daz dorf zu Celle, […]

Springen wir an den Schluss der Urkunde, so schreibt Simon wie folgt:

[…] Der brief ist gegeben, da man zalte nach Gots geburt Tusent Jar druhundert Jar, darnahe in dem ein und zwanzksten Jare an sent Laurencien Abinde des Martelers.

Gustav Simon, Urkunden XX und XXI, ebenda, Daniel Schneider, Urkunde Num.XIV.4, Urkundenbuch 2. Satz,S. 61f, Kreisarchiv Erbach

 

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